ClockWorkMod (CWM)

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Der ClockWorkMod (auch CWM) ist ein Minibetriebssystem, welches für viele Android-Geräte verfügbar ist und verschiedene Funktionen, unter anderem (aber nicht ausschließlich) zur Wiederherstellung der Systemfunktionalität, bereitstellt.

Da eine der wichtigsten Funktionen des ClockWorkMod das Erstellen und wiederherstellen von NAND-Backups ist, wird das System oft als Recovery, CWM-Recovery oder ClockWorkMod-Recovery bezeichnet. Da das System allerdings weitaus mehr Funktionen bietet ist die Bezeichnung für das Gesamtsystem somit falsch.

Der ClockWorkMod ist eines der weitverbreitetsten Minibetriebssysteme neben TeamWin Recovery Project.

Recovery oder nicht?

Der ClockWorkMod wird oft fälschlicherweise als Recovery bezeichnet. Grundsätzlich ist dies allerdings falsch, da das System lediglich unter Anderem auch Funktionen bereitstellt, welche zur Wiederherstellung des Gerätebetriebsssystems genutzt werden können. Allerdings ist dies nur ein Teil des Funktionsumfangs. Auch die Installation auf der /recovery-Partition lässt den Anschein erwecken, der ClockWorkMod wäre lediglich ein Recovery-System. Der ClockWorkMod bietet aber weit mehr Funktionen, als nur die Wiederherstellung des Systems (bspw. durch Backups), weshalb es sich wesentlich von den Stock-Recoveries abhebt. Daher muss man den ClockWorkMod richtigerweise als Minibetriebssystem oder einfach beim Namen nennen.

Was ist ein Recovery?

Hauptartikel: Recovery

Ein Recovery ist ein menügeführtes Wiederherstellungssystem eines Android-Gerätes. Es bietet verschiedene Funktionen zum Wiederherstellen des Gerätes. Das Recovery wird aber auch zum Einspielen neuer Firmwares benutzt. In diesem Sinne ist es auch ein Installationstool.

Installation

Hauptartikel: Recoveryinstallation

Um den ClockWorkMod verwenden zu können, muss dieser zuerst auf dem Gerät installiert werden. Die Installation erfolgt über den Fastbootbefehl flash. Dafür ist es nötig, dass die USB-Treiber installiert sind, sowie die fastboot.exe vorhanden ist, welche beide im Android SDK enthalten sind. Der ClockWorkMod liegt als Image (*.img) vor, das ebenfalls in den Ordner kopiert wird, in dem die fastboot.exe gespeichert ist. Anschließend kann man, zur einfacheren Verwendung, die Datei in recovery.img umbenennen.

Im Anschluss öffnet man ein Kommandozeilenfenster ([WINDOWS] + [R] -> "cmd" -> [ENTER]) und navigiert darin zu dem Ordner, in dem die fastboot.exe gespeichert ist (Windowsbefehl zum Navigieren gefolgt vom Ordnerpfad, Beispiel: cd C:\android\fastboot).

Nachdem man das Telefon mit dem PC (per USB-Kabel) verbunden hat, führt man folgenden Befehl aus:

fastboot flash recovery recovery.img

Im Anschluss kann man im Bootloader Recovery auswählen und startet in den ClockWorkMod.

System testen

Der ClockWorkMod kann auch mit Hilfe von fastboot getestet werden. Dazu dient folgender Fastbootbefehl:

fastboot boot recovery.img

Nun sollte das gewählte Recovery (recovery.img), bzw. das Minibetriebssystem (ClockWorkMod), starten. Dabei wird das System nicht installiert; nach einem Neustart ist das installierte Recovery wieder vorhanden.

Die Bedienung

Um in den ClockWorkMod zu gelangen, muss man zunächst das Handy komplett ausschalten (= herunterfahren). Die Option Schnellstart muss dafür deaktiviert sein.

Anschließend ist es bei den Geräten verschieden, wie man das Recovery starten kann. Bei einigen Geräten dient hierfür die Tastenkombination aus dem gleichzeitigen Drücken der Power- und Leiser-Taste.

Die im ClockWorkMod aufgelisteten Funktionen lassen sich durch Betätigen der Lauter- und Leiser-Tasten (bei neueren Versionen auch durch Berühren der jeweiligen Zeile auf dem Touchscreen) auswählen. Durch Betätigen der Home-Taste/Power-Taste wird die ausgewählte Funktion gestartet.

Der Fortschritt der Funktion wird auf dem Display angezeigt sowie am Ende i.d.R. mit einer Fehler- oder Erfolgsmeldung quittiert.

Die Funktionen

Hauptmenü
ClockWorkMod auf einem Huawei-Gerät
ClockWorkMod auf einem HTC-Flyer Tablet

In diesem Screenshot ist das Hauptmenü mit den wichtigsten Funktionen zu sehen:[1]

reboot system now

Neustart ins Android-Betriebssystem

apply update from sdcard

Mit diesem Punkt sucht ClockWorkMod nach update.zip-Paketen im Root von der SD-Karte. Nachdem man den Update-Prozess bestätigt hat, wird das Update im Paket update.zip angewendet, bzw. installiert. In dem Paket können sich zum Beispiel ein neuer Kernel, Themes oder auch ROMs befinden.

wipe data/factory reset

Hierbei werden alle Daten im internen Speicher des Telefons gelöscht. Das Smartphone ist danach wieder im Werkszustand, so wie es beim ersten Starten war. Dies ist eine Recovery-Funktion, welche unter anderem zu der falschen Bezeichnung des ClockWorkMod als Recovery führt.

wipe cache partition

Mit dieser Funktion wird die Cache-Partition gelöscht.

install zip from sdcard

Grundsätzlich wird hierbei die gleiche Funktion verfolgt, wie bei ClockWorkMod#apply update from sdcard, mit dem Unterschied, dass der Nutzer den Speicherort des Updatepaketes selbst auswählen kann. Mit dieser Funktion kann man bspw. ein neues ROM, welches im ZIP-Format auf der SD-Karte liegt, installieren. Auch andere ZIP-Updates, die zum Beispiel Styles enthalten, können über diese Funktion auf dem internen Speicher installiert werden.

backup and restore

Mit dieser Funktion kann man eine Sicherung einzelner Partitionen des internen Speichers erstellen und wiederherstellen. Auch dies ist eine Funktion, die zur Wiederherstellung eines Systems (Recovery) gehört. ACHTUNG: Sicherungen können nur versionskonform wiederhergestellt werden. Das bedeutet, dass ein unter ClockWorkMod 4 erstelltes Backup nicht unter ClockWorkMod 5 wiederhergestellt werden kann.

mounts and storage

Mit dieser Funktion kann das Einbinden einzelner Partitionen gesteuert werden. Dies erlaubt es, auf Dateien, zum Beispiel eine update.zip, zuzugreifen. Diese Partitionen werden i.d.R. automatisch eingebunden, wenn diese vom System benötigt werden.

advanced options

In den erweiterten Funktionen können einige interessante Änderungen an der Speicherkarte und am Bestriebssystem vorgenommen werden oder auch das System neu gestartet werden. Die nachfolgende Liste beschreibt die wichtigsten Funktionen.

Reboot Recovery

Die Funktion Reboot Recovery schaltet das Telefon aus und startet von selbst wieder in das Recovery-System, ohne dass der Benutzer einzugreifen braucht.

Reboot Bootloader

Ähnlich wie bei Reboot Recovery schaltet sich das Telefon aus und startet in den Bootloader.

Report Error

Diese Funktion erstellt auf der SD-Karte im Ordner Clockworkmod eine Log-Datei, die vom Rom Manager Play Store benutzt werden kann, um dem Entwickler eine Nachricht über einen Fehler zukommen zu lassen.

Key Test

Diese Funktion gibt euch alle Nummern der Tasten („Keys“) wieder, die eure Hardwaretasten belegen. Diese können nützlich sein, wenn der Entwickler sein Tastatur-Layout verändern möchte. Da werden diese Codes benötigt, um diese mit einer neuen Funktion belegen zu können.

Show Log

Mit dieser Funktion wird dem Benutzer die Log-Datei ausgegeben, die bei der Benutzung durch das System erstellt wurde. Dies ist nützlich, um Fehler bei der Installation eines ROMs oder Ähnlichem zu finden, die damit behoben werden können.

Partition SD Card

Partition SD Card hilft dabei, die SD-Karte in zwei Abschnitte zu teilen, wie der Benutzer es von Programmen unter Linux (oder Windows und Mac OS X) kennt. Dabei wird erst die Partitionsgröße ausgewählt, die dann später bspw. für das Verschieben von Apps genutzt werden kann, und danach die swap-Größe. Das System arbeitet nun und gibt eine Success-(Erfolgs-)Nachricht aus, sobald die Karte fertig partitioniert wurde.

Fix Permissions

Bei der Benutzung von CustomRoms kann es zu diversen Fehlfunktionen kommen; einige davon lassen sich auf fehlende Dateiberechtigungen zurückführen. Entwickler und erfahrene Benutzer können mit dieser Funktion die Berechtigungen wieder zurücksetzen und den Fehler in einigen Fällen damit beheben.

Einzelnachweis