Partitionen

Aus Android Wiki

Ein physisches Speichermedium (zum Beispiel eine SD-Karte oder eine Festplatte) wird aus organisatorischen Gründen oft in verschiedene Teile (sog. Partitionen) aufgegliedert. Dadurch erreicht man eine bessere Ordnung des verfügbaren Speicherplatzes und kann so schneller bzw. einfacher auf bestimmte Daten zugreifen.

Was ist eine Partition?

Eine Partition ist ein logischer Datenträger auf einem physikalischen Speichermedium. Einfach ausgedrückt ist es ein Bereich auf einem Speichermedium (z.B. Flashspeicher wie USB-Sticks oder SD-Karten), der von dem Betriebssystem als eigenständiges Laufwerk erkannt wird. Bei Linux-basierten Betriebssystemen wie Android werden diese virtuellen Laufwerke (ebenso wie die richtigen, wie z. B. eine SD-Karte) in das bestehende Dateisystem gemountet, das heißt als Verzeichnis verfügbar gemacht.

Durch das sinnvolle Partitionieren eines Speichermediums kann man gewisse Vorteile gegenüber einer einfachen Ordnerstruktur erhalten. Ein Vorteil ist das Formatieren/Wipen der Partition unabhängig vom physikalischen Speichermedium, außerdem ermöglicht es die Begrenzung des Speichers für einen bestimmten Zweck, in Android zum Beispiel die Reservierung von Speicher für Daten mittels der Datenpartition.

Partitionen in Android

/system-Partition

Die /system-Partition ist der Bereich auf dem internen Speicher des Android-Smartphones, welcher das Betriebssystem, also Android selber, beinhaltet. Dieser wird meist durch einen NAND-Lock geschützt. Das Überschreiben der /system-Partition kann entweder Verbesserungen im System hervorrufen (längere Akkulaufzeit, mehr interner Speicher, etc.) oder zum Defekt des Gerätes führen.

/recovery-Partition

Die /recovery-Partition ist der Bereich auf dem internen Speicher, der das Recovery beinhaltet, also die Wiederherstellungspartition.

/sdcard-Partition (veraltet)

Die /sdcard-Partition ist der Bereich auf dem internen Speicher, der noch auf älteren Geräten (bis ca. 2012) aufzufinden ist und für Nutzerdaten wie z.B. Bilder, Fotos und Downloads vorgesehen war. Dies hatte einige Nachteile, so dass Google ab Android Ice Cream Sandwich "Ice Cream Sandwich" den USB Massenspeicher Modus nicht mehr unterstützt:

  • weniger Flexibilität bei der Ausnutzung des Nutzerdatenbereichs, da die Größe der /sdcard-Partition den verbleibenden nutzbaren Datenbereich für die Installation von Apps einschränkt. Hier schaffte dann App2SD Abhilfe.
  • Durch den USB Massenspeicher Modus mußte die /sdcard-Partition physikalisch vom Gerät abgekoppelt werden, damit es an einem Windows-PC als Wechseldatenträger erkannt wurde. Somit wurden Apps, die durch App2SD auf diese Partition verschoben wurden, nutzlos, weil sie nicht mehr ansprechbar waren.
  • Microsoft hält ein Patent auf die Verwaltung von langen Dateinamen auf dem FAT-Dateisystem (in Deutschland allerdings nicht [1]). Dies war für die weitverbreitete Anbindung der Android-Geräte an Windows-PCs hinderlich, da damit die /sdcard-Partition in FAT formatiert werden mußte, um von den Rechnern erkannt zu werden.
  • Durch die Multiuser-Strategie von Google für Android ist FAT ein denkbar schlechtes Dateisystem, da FAT keine Benutzerrechte verwaltet und somit keine user-individuellen SD-Karten-Bereiche eingerichtet werden können.

/data-Partition

Die /data-Partition ist der Bereich auf dem internen Speicher, der die persönlichen Einstellungen, die App-Einstellungen und seit Android 4 auch alle Benutzerdaten wie Bilder, Videos und Downloads beinhaltet - also die bisherige /sdcard-Partition ersetzt und stattdessen eine für den Nutzer sichtbare SD-Karte emuliert. Dies bringt einige Vorteile mit sich:

  • Standardisierte Datentransferprotokolle MTP und PTP mit nach außen verbundenen Systemen, die unabhängig vom festgelegten Dateisystem für die /data-Partition arbeiten.
  • Desweiteren entfallen die Nachteile, die eine eigenständige /sdcard-Partition mit sich brachte.

/cache-Partition

Im Cache-Speicher werden Daten vom System sowie den Apps zwischengespeichert. Beispielhaft hierfür sind Webseiten, die der Browser vor dem Anzeigen in das /cache-Verzeichnis herunterlädt und die wieder gelöscht werden, sobald sie nicht mehr angezeigt werden müssen.

/boot-Partition

Die sogenannte Boot-Partition ist auf fast jedem Linux-System zu finden und enthält Daten, die zum Starten des Linux-Kernels benötigt werden. Diesen Vorgang nennt man im Englischen als bootstrapping (nach einer Redewendung etwa wörtlich: sich an den eigenen Schnürsenkeln aus dem Sumpf ziehen), was eingedeutscht den Bootvorgang bezeichnet.

Einige CustomROMs bringen einen eigenen Linux-Kernel mit, der in diese Partition geschrieben wird.

/misc-Partition

Hier werden grundlegende Einstellungsdaten, wie zum Beispiel Informationen zum USB-Anschluss oder Netzwerkprovider abgelegt. Dies hat under anderem den Vorteil, dass sich CustomROMs leichter installieren lassen, da hierbei dieses Verzeichnis einfach unverändert übernommen werden kann.

Wie Hersteller den internen Speicher aufteilen

Jedem Hersteller ist es selbst überlassen, wie er den gesamten internen Speicher aufteilt. Huawei zum Beispiel reserviert gerne einen Teil des internen Speichers für eine interne "SD-Karte", bzw. einer /sdcard Partition, damit der User auch ohne einer externen SD-Karte bereits Fotos erstellen oder Musik abspeichern kann.

Einzelnachweise

  1. Interner Lua-Fehler: Der Interpreter beendet sich mit dem Status 127.