Root: Unterschied zwischen den Versionen

522 Bytes hinzugefügt ,  10. Oktober 2013
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=== Wofür benötigt man Root? ===
=== Wofür benötigt man Root? ===
Wofür wird denn nun Root unter Android eigentlich gebraucht? Mein Telefon hat doch vorher auch super funktioniert. Die meisten Dinge, die man unter Android mit Root bewerkstelligen kann, sind rein technischer Natur und sollen beispielsweise die Leistung eines Telefons steigern. Es gibt zwar viele Themes, die sich nur mit Root installieren und verwenden lassen, aber diese sind dann für einen kleinen Teil der Gemeinde geschaffen und sollen eher den Endbenutzer ansprechen. Die beliebteste Funktion, die man nur mit Root erreichen kann, ist die [[Overclocking|Übertaktung des Prozessors]]. Meist wird der Prozessor in den Telefonen runtergetaktet, um die Lebensdauer der CPU zu schonen. Die volle Leistung fällt dabei natürlich in den Hintergrund und gerade bei älteren Telefonen macht das Übertakten des Prozessors Sinn. Häufig wird aber, um die Leistung des Telefons zu steigern, eine Art Script in das Autostart Verzeichnis '''init.d''' im Root des Android Systems kopiert, was dafür sorgt, dass die Verwaltung des Arbeitsspeichers nicht mehr allein durch Android geschieht, sondern durch ein von der Community geschriebenes Script unterstützt wird. Dieses bewerkstelligt, dass auch datenintensivere Apps besser und geschmeidiger laufen, als es mit dem [[Stock]] möglich wäre.
So mancher Benutzer eines Smartphones wird sich schon mal gefragt haben: Wofür wird denn nun root unter Android gebraucht? Mein Telefon hat vorher doch auch super funktioniert. - Die meisten Dinge, die man unter Android mit root bewerkstelligen kann, sind rein technischer Natur und sollen beispielsweise die Leistung oder Benutzerfreundlichkeit eines Telefons steigern. Es gibt zwar viele Themes, die sich nur durch den root installieren und verwenden lassen, aber diese sind dann für einen kleinen Teil der Gemeinde geschaffen und sollen eher den Endbenutzer ansprechen. Die beliebteste Funktion, die man nur mit root erreichen kann, ist die [[Overclocking|Übertaktung des Prozessors]]. Das Gerät arbeitet dann schneller, aber die Lebensdauer des Prozessors dürfte dadurch verkürzt werden und der Akku ist auch schneller leer.  
Gerade bei älteren Telefonen mit langsamer CPU hat das Übertakten des Prozessors Sinn. Um die Leistung des Telefons zu steigern, wird häufig eine Art Script in das Autostart-Verzeichnis '''init.d''' in den Root-Ordner des Android Systems kopiert, was dafür sorgt, dass die Verwaltung des Arbeitsspeichers nicht mehr allein durch Android geschieht, sondern durch ein von der Community geschriebenes Script unterstützt wird. Dieses bewerkstelligt, dass aus Sicht des Anwenders auch datenintensivere Apps besser und geschmeidiger laufen, als es mit dem [[Stock]] möglich wäre.


Andere Funktionen die nur mit einem Root-Zugang zu bewerkstelligen sind, ist das Löschen Hersteller- und Providerseitig installierter [[App]]s, die oft zu kostenpflichtigen Diensten verweisen und gerne als [[Bloatware]] bezeichnet werden. Ohne Rootzugang kann man nur selbst installierte Apps aus der Datenpartition des Betriebsystems löschen. Ein Rootzugung ermöglicht das Zugreifen auf die Systempartition (die /system Partition wird dabei read/write (r/w) eingebunden und ermöglicht das Schreiben auf von Daten bzw. Löschen oder Verändern) und damit auf die Systemapps.
Aber auch Unter-Taktung ist möglich, z. B. um den Akku zu schonen und dadurch eine längere Betriebszeit bzw. Lebenszeit des Telefons zu erreichen. Die volle Leistung fällt dabei natürlich in den Hintergrund. Anwendung findet diese Methode z. B. bei Geräten mit fest eingebautem Akku, der nur mit erheblichem Aufwand oder garnicht zu wechseln ist.
Eine weitere Option ist das Installieren einer vollständigen [[Busybox]] (also der Unix/Linux Dienstprogramme), um damit die Funktionen des Linuxkernels voll auszunutzen. Vor allem Anwender die auf dem Desktop mit Unix/Linux und viel in der [[Shell]] arbeiten, wissen dies zu schätzen. Die vollständige Busybox ermöglicht z.B. eine IP-Table firewall, mit der man Apps den Zugang zum Internet verbieten kann. Auch das Einrichten eines Swapspaces (virtueller Arbeitsspeicher) oder das Modifizieren des Kernelverhaltens setzt eine Busybox - und damit Root - voraus.


Gerade aus Datenschutzgründen ist das Rooten zudem sinnvoll, denn ein Rootzugang ermöglicht es, kritische Rechte einer App zu blockieren (z.b. Lokalisierungsfunktionen, oder die Möglichkeit, Kontakte auszulesen). Ebenso lassen sich Werbeblocker installieren, die Bannerwerbung in Apps unterbindet.
Andere Funktionen, die nur mit einem root-Zugang zu bewerkstelligen sind, sind z. B.  das Löschen von hersteller- und providerseitig installierter [[App]]s, die oft zu kostenpflichtigen Diensten verweisen und gerne als [[Bloatware]] bezeichnet werden. Ohne Rootzugang kann man nur selbst installierte Apps aus der Datenpartition des Betriebsystems löschen. Ein Rootzugung ermöglicht das Zugreifen auf die Systempartition (die /system Partition wird dabei read/write (r/w) eingebunden und ermöglicht neben dem Lesen nun auch das Schreiben von Daten bzw. Löschen oder Verändern) und damit auf die Systemapps.  
Eine weitere Option ist das Installieren einer vollständigen [[Busybox]] (also der Unix/Linux Dienstprogramme), um damit die Funktionen des Linuxkernels voll auszunutzen. Vor allem Anwender, die auf dem Desktop mit Unix/Linux und viel in der [[Shell]] arbeiten, wissen dies zu schätzen. Die vollständige Busybox ermöglicht z. B. eine IP-Table firewall, mit der man Apps den Zugang zum Internet verbieten kann. Auch das Einrichten eines swap-spaces (virtueller Arbeitsspeicher) oder das Modifizieren des Kernelverhaltens setzt eine Busybox - und damit root - voraus.


Entgegen landläufiger Meinung ist für das Installieren einer Custom ROM nicht zwingend Root erforderlich. Lediglich der {{MarketLink|com.koushikdutta.rommanager|Rom Manager}}, der in vielen Anleitungen genutzt wird, benötigt Root zum Installieren des [[Recovery|Recoveries]]. Zum Flashen eines Custom ROM wird lediglich ein [[Bootloader Unlock|entsperrter Bootloader]] benötigt.
Besonders aus Gründen des Datenschutzes ist das Rooten sinnvoll, denn ein root-Zugang ermöglicht es, kritische Rechte für eine App zu blockieren (z. b. Lokalisierungsfunktionen oder das Auslesen der Kontakte). Ebenso lassen sich Werbeblocker installieren, welche die Bannerwerbung in Apps unterbinden.
 
Entgegen landläufiger Meinung ist für das Installieren einer Custom ROM nicht zwingend root erforderlich. Lediglich der {{MarketLink|com.koushikdutta.rommanager|Rom Manager}}, welcher in vielen Anleitungen genutzt wird, benötigt root zum Installieren des [[Recovery|Recoveries]]. Zum Flashen eines Custom ROM wird lediglich ein [[Bootloader Unlock|entsperrter Bootloader]] benötigt.


== Das Rooten ==
== Das Rooten ==
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