Bearbeiten von „Partitionen“
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Ein physisches Speichermedium (zum Beispiel eine | Ein physisches Speichermedium (zum Beispiel eine SD-Karte oder eine Festplatte) wird aus organisatorischen Gründen oft in verschiedene Teile (sog. '''Partitionen''') aufgegliedert. Dadurch erreicht man eine bessere Ordnung des verfügbaren Speicherplatzes und kann so schneller bzw. einfacher auf bestimmte Daten zugreifen. | ||
Eine | == Was ist eine Partition? == | ||
Eine Partition ist ein logischer Datenträger auf einem physikalischen Speichermedium. Einfach ausgedrückt ist es ein Bereich auf einem Speichermedium (z.B. Flashspeicher wie USB-Sticks oder SD-Karten), der von dem Betriebssystem als eigenständiges Laufwerk erkannt wird. Bei Linux-basierten Betriebssystemen wie Android werden diese virtuellen Laufwerke (ebenso wie die ''richtigen'', wie z. B. eine SD-Karte) in das bestehende Dateisystem ''gemountet'', das heißt als Verzeichnis verfügbar gemacht. | |||
Durch das sinnvolle Partitionieren eines Speichermediums | Durch das sinnvolle Partitionieren eines Speichermediums kann man gewisse Vorteile gegenüber einer einfachen Ordnerstruktur erhalten. | ||
Ein Vorteil ist das [[Wipe|Formatieren/Wipen]] der Partition unabhängig vom physikalischen Speichermedium, außerdem ermöglicht es die Begrenzung des Speichers für einen bestimmten Zweck, in Android zum Beispiel die Reservierung von Speicher für Daten mittels der Datenpartition. | |||
== Partitionen in Android == | == Partitionen in Android == | ||
Die Aufteilung des Internen Speichers auf verschiedene Partitionen ist hersteller- und modellabhängig. Nicht nur die unterschiedlich großen NAND-Flash-Chips spielen hier eine Rolle, sondern auch die Art und Menge der zu speichernden Daten. | Die Aufteilung des Internen Speichers auf verschiedene Partitionen ist hersteller- und modellabhängig. Nicht nur die unterschiedlich großen NAND-Flash-Chips spielen hier eine Rolle, sondern auch die Art und Menge der zu speichernden Daten. | ||
Jedes Smartphonemodell hat sein eigenes, individuelles '''Partitionslayout''', durch das der verfügbare Speicher in verschiedene Bereiche aufgeteilt wird. Folgende Abschnitte erklären grundlegende Partitionen, die auf nahezu allen Smartphones vorhanden sind. Ergänzend dazu werden weitere gerätespezifische Partitionen angelegt. | Jedes Smartphonemodell hat sein eigenes, individuelles '''Partitionslayout''', durch das der verfügbare Speicher in verschiedene Bereiche aufgeteilt wird. Folgende Abschnitte erklären grundlegende Partitionen, die auf nahezu allen Smartphones vorhanden sind. Ergänzend dazu, werden weitere gerätespezifische Partitionen angelegt. | ||
Eine vollständige Liste der Partitionen kann, je nachdem welche Speichermedien genutzt werden, folgendermaßen mit Hilfe der [[ADB]] erstellt werden<ref>http://www.digitalinternals.com/mobile/android-mmc-mmcblk-partition-layout/259/</ref>. | Eine vollständige Liste der Partitionen kann, je nachdem welche Speichermedien genutzt werden, folgendermaßen mit Hilfe der [[ADB]] erstellt werden<ref>http://www.digitalinternals.com/mobile/android-mmc-mmcblk-partition-layout/259/</ref>. | ||
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<pre>adb shell cat /proc/emmc</pre> | <pre>adb shell cat /proc/emmc</pre> | ||
Das Ergebnis sieht bspw. folgendermaßen aus ([[HTC/One|HTC One M7]]) | Das Ergebnis sieht bspw. folgendermaßen aus ([[HTC/One|HTC One M7]]) | ||
<pre> | <pre> | ||
cat /proc/emmc | cat /proc/emmc | ||
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=== /sdcard-Partition (veraltet) === | === /sdcard-Partition (veraltet) === | ||
Die ''/sdcard''-Partition ist der Bereich auf dem internen Speicher, der noch auf älteren Geräten (bis ca. 2012) aufzufinden ist und für Nutzerdaten wie z.B. Bilder, Fotos und Downloads vorgesehen war. Dies hatte einige Nachteile, so dass Google ab Android {{Android|4}} den [[USB_Mass_Storage|USB Massenspeicher Modus]] nicht mehr unterstützt: | Die ''/sdcard''-Partition ist der Bereich auf dem internen Speicher, der noch auf älteren Geräten (bis ca. 2012) aufzufinden ist und für Nutzerdaten wie z.B. Bilder, Fotos und Downloads vorgesehen war. | ||
Dies hatte einige Nachteile, so dass Google ab Android {{Android|4}} den [[USB_Mass_Storage|USB Massenspeicher Modus]] nicht mehr unterstützt: | |||
* weniger Flexibilität bei der Ausnutzung des Nutzerdatenbereichs, da die Größe der ''/sdcard''-Partition den verbleibenden nutzbaren Datenbereich für die Installation von Apps einschränkt. Hier schaffte dann [[App2SD]] Abhilfe. | * weniger Flexibilität bei der Ausnutzung des Nutzerdatenbereichs, da die Größe der ''/sdcard''-Partition den verbleibenden nutzbaren Datenbereich für die Installation von Apps einschränkt. Hier schaffte dann [[App2SD]] Abhilfe. | ||
* Durch den [[USB Mass Storage|USB-Massenspeicher-Modus]] musste die ''/sdcard''-Partition physikalisch vom Gerät abgekoppelt werden, damit es an einem Windows-PC als Wechseldatenträger erkannt wurde. Somit wurden Apps, die durch [[App2SD]] auf diese Partition verschoben wurden, nutzlos, weil sie nicht mehr ansprechbar waren. | * Durch den [[USB Mass Storage|USB-Massenspeicher-Modus]] musste die ''/sdcard''-Partition physikalisch vom Gerät abgekoppelt werden, damit es an einem Windows-PC als Wechseldatenträger erkannt wurde. Somit wurden Apps, die durch [[App2SD]] auf diese Partition verschoben wurden, nutzlos, weil sie nicht mehr ansprechbar waren. | ||
* Microsoft hält ein Patent auf die Verwaltung von langen Dateinamen auf dem FAT-Dateisystem (in Deutschland allerdings nicht<ref>{{cite web | url= | * Microsoft hält ein Patent auf die Verwaltung von langen Dateinamen auf dem FAT-Dateisystem (in Deutschland allerdings nicht<ref>{{cite web | url=http://www.heise.de/open/meldung/Bundespatentgericht-erklaert-Microsofts-FAT-Patent-erneut-fuer-nichtig-2062352.html | title=Bundespatentgericht erklärt Microsofts FAT-Patent erneut für nichtig | accessdate=2014-12-27 }}</ref>). Dies war für die weitverbreitete Anbindung der Android-Geräte an Windows-PCs hinderlich, da damit die ''/sdcard''-Partition in FAT formatiert werden musste, um von den Rechnern erkannt zu werden. | ||
* Durch die Multiuser-Strategie von Google für Android ist FAT ein denkbar schlechtes Dateisystem, da FAT keine Benutzerrechte verwaltet und somit keine user-individuellen SD-Karten-Bereiche eingerichtet werden können. | * Durch die Multiuser-Strategie von Google für Android ist FAT ein denkbar schlechtes Dateisystem, da FAT keine Benutzerrechte verwaltet und somit keine user-individuellen SD-Karten-Bereiche eingerichtet werden können. | ||
=== /data-Partition === | === /data-Partition === | ||
Die ''/data''-Partition ist der Bereich auf dem internen Speicher, der die persönlichen Einstellungen, die App-Einstellungen und seit Android 4 auch alle Benutzerdaten wie Bilder, Videos und Downloads beinhaltet - also die bisherige ''/sdcard''-Partition ersetzt und stattdessen eine für den Nutzer sichtbare SD-Karte emuliert. Dies bringt einige Vorteile mit sich: | Die ''/data''-Partition ist der Bereich auf dem internen Speicher, der die persönlichen Einstellungen, die App-Einstellungen und seit Android 4 auch alle Benutzerdaten wie Bilder, Videos und Downloads beinhaltet - also die bisherige ''/sdcard''-Partition ersetzt und stattdessen eine für den Nutzer sichtbare SD-Karte emuliert. | ||
Dies bringt einige Vorteile mit sich: | |||
* Standardisierte Datentransferprotokolle [[MTP]] und [[Wikipedia:de:Picture_Transfer_Protocol|PTP]] mit nach außen verbundenen Systemen, die unabhängig vom festgelegten Dateisystem für die ''/data''-Partition arbeiten. | * Standardisierte Datentransferprotokolle [[MTP]] und [[Wikipedia:de:Picture_Transfer_Protocol|PTP]] mit nach außen verbundenen Systemen, die unabhängig vom festgelegten Dateisystem für die ''/data''-Partition arbeiten. | ||
* Desweiteren entfallen die Nachteile, die eine eigenständige ''/sdcard''-Partition mit sich brachte. | * Desweiteren entfallen die Nachteile, die eine eigenständige ''/sdcard''-Partition mit sich brachte. | ||
=== /cache-Partition === | === /cache-Partition === | ||
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=== /boot-Partition === | === /boot-Partition === | ||
Die sogenannte Boot-Partition ist auf fast jedem Linux-System zu finden und enthält Daten, die zum Starten des Linux-Kernels benötigt werden. Diesen Vorgang nennt man im Englischen ''bootstrapping'' (nach einer Redewendung etwa wörtlich: ''sich an den eigenen Schnürsenkeln aus dem Sumpf ziehen''), was eingedeutscht den ''Bootvorgang'' bezeichnet. | Die sogenannte Boot-Partition ist auf fast jedem Linux-System zu finden und enthält Daten, die zum Starten des Linux-Kernels benötigt werden. Diesen Vorgang nennt man im Englischen als ''bootstrapping'' (nach einer Redewendung etwa wörtlich: ''sich an den eigenen Schnürsenkeln aus dem Sumpf ziehen''), was eingedeutscht den ''Bootvorgang'' bezeichnet. | ||
Einige [[CustomROM]]s bringen einen eigenen Linux-Kernel mit, der in diese Partition geschrieben wird. | Einige [[CustomROM]]s bringen einen eigenen Linux-Kernel mit, der in diese Partition geschrieben wird. |