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"Filialen" des islamistischen Terrors in Deutschland

Unter den etwa 30.000 islamischen Extremisten in Deutschland soll es 270 gewaltbereite Anhänger des Terrornetzwerks von Osama bin Laden geben. Bisher waren vor allem Personen aus Hamburg, dem Ruhrgebiet und dem Rhein-Main-Gebiet im Visier der Fahnder.

Die Hamburger Gruppe um den ägyptischen Todespiloten Mohammed Atta flog nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf. In der Hansestadt wurden die Flugzeugattentate maßgeblich vorbereitet, drei der vier Maschinen sollen von Hamburger Terroristen gelenkt worden sein. Der als Helfer angeklagte Marokkaner Abdelghani Mzoudi ist seit Ende 2003 wieder auf freiem Fuß, weil die USA seinen Komplizen Ramzi Binalshibh keine Zeugenaussage erlaubte. Mzoudis bereits verurteilter Landsmann Mounir el Motassadeq ist weiterhin in Haft, der Prozess gegen ihn muss aber neu aufgerollt werden.

In Frankfurt wurde bereits Ende 2000 eine "Mudschahedin"-Zelle ausgehoben, die einen Bombenanschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Straßburg plante. Im März vorigen Jahres erhielten vier Algerier deswegen hohe Haftstrafen. In Afghanistan wurden die Männer geschult und auf den "Heiligen Krieg" eingeschworen.

Im Ruhrgebiet sollen Mitglieder der in Jordanien wurzelnden Organisation El Tawhid Anschläge vorbereitet haben, um den Kampf von El Kaida zu unterstützen. Die palästinensische Gruppe hatte sich um einen in Essen wohnenden Mann gebildet. Im April 2002 flog sie auf. Ein in Afghanistan geschultes Mitglied wurde verurteilt, gegen drei andere läuft in Düsseldorf der Prozess.

Zu einem Deutschen in Duisburg führten Spuren des Anschlags auf der Ferieninsel Djerba. Dort hatte ein Tunesier 21 Besucher einer Synagoge getötet, unter ihnen 14 deutsche Touristen. Der Duisburger soll Mitwisser des Attentats gewesen sein. Mit einem marokkanischen Komplizen soll er weitere Anschläge geplant haben.

Verbindungen zum internationalen Terror sollen auch andere Organisationen haben. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang die "Bewaffnete Islamische Gruppe" (GIA) aus Algerien, deren salafistische Abspaltung GSPC im vorigen Jahr 32 Sahara-Touristen entführte. GIA und GSPC haben in Deutschland etwa 50 Mitglieder. Außerdem soll es Zellen der türkischen "Front der islamischen Vorkämpfer des Großen Ostens" (IBDA-C) in mehreren deutschen Städten geben. Die Front bekannte sich auch im Namen von El Kaida zu den Anschlägen vom November in Istanbul.