Sony Mobile

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Logo bis 22. Februar 2012
Logo ab dem 22. Februar 2012

Sony Mobile Communications ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des japanischen Unternehmens Sony. Das Unternehmen war bis zum 15. Februar 2012 ein Joint Venture von Sony und Ericsson und trat als Sony Ericsson Mobile Communications AB auf.[1] 2001 war das Joint Venture als schwedische Aktiengesellschaft mit Unternehmenssitz in London gegründet worden.[2]

Der Firmensitz befindet sich in Tokio; der wichtigste Standort des Unternehmens befindet sich jedoch im schwedischen Lund. Anfang 2015 kündigte das Unternehmen an, weltweit 2.100 der zu diesem Zeitpunkt 7.000 Mitarbeiter zu entlassen. Von den insgesamt 2.200 Stellen am Standort Lund werden 1.000 gestrichen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ericsson ist als Telekommunikationskonzern tätig und war Anfang der 1990er Jahre einer der größten Hersteller mobiler Telefone. Doch die Sparte Mobiltelefone zeigte im neuen Jahrtausend zunehmend Schwächen. Als Gründe für das schlechte Geschäft wurden Marketing- und Lieferprobleme sowie ein träges Management genannt.

Zudem hatte die Führung von Ericsson Markttrends verpasst und konnte somit nicht die Wünsche der Kunden erfüllen. Zwar war das technische Niveau der Ericsson-Geräte stets sehr hoch, doch das kantige Design verhinderte den kommerziellen Erfolg außerhalb des Businesskundenbereiches und drängte das Unternehmen an den Rand des Marktes. Zuletzt musste Ericsson jedes seiner Mobiltelefone mit knapp 60 Euro subventionieren, was zu hohen Verlusten und fast zur Insolvenz führte.

Ericsson und die Sony Corporation gaben am 24. April 2001 bekannt, ein Memorandum of Understanding unterzeichnet zu haben. Ziel war es, ein gemeinsames Unternehmen zu gründen, in dem weltweit die Mobiltelefon-Geschäftsbereiche beider Unternehmen zusammengeführt werden. Das neue Unternehmen mit dem Namen Sony Ericsson Mobile Communications sollte von Ericssons Kompetenzen im Bereich der Telekommunikation und von Sonys Erfahrungen im Bereich der Unterhaltungselektronik profitieren. Die bestehenden Produktlinien unter den Markennamen von Ericsson und Sony wurden beibehalten, bis die neue Marke eigene Produkte vorstellen konnte.

Am 28. August 2001 einigten sich Ericsson und Sony darauf, ihre Mobiltelefon-Geschäftsbereiche zusammenzuführen, und unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung, die beide Unternehmen zu gleichen Teilen an Sony Ericsson beteiligte. Sony stellte im Zuge der Verhandlungen die Bedingung, dass Sony Ericsson spätestens ab Ende 2004 Gewinn einfahren müsse, sonst würde man wieder aus dem Gemeinschaftsunternehmen aussteigen – diese Bedingung konnte im vierten Quartal 2003 erfüllt werden, als Sony Ericsson das erste Mal eine positive Bilanz vorweisen konnte. Am 11. September 2001 wurde das Joint Venture offiziell von den Managements von Ericsson und Sony genehmigt.

Am 1. Oktober 2001 nahm das Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson Mobile Communications nach der Erteilung entsprechender Genehmigungen durch Wettbewerbsbehörden seine Geschäftstätigkeit auf. Laut Pressemitteilung war es das Ziel, „in den nächsten fünf Jahren die Nummer eins für mobile Multimediaprodukte zu werden“. Gleichzeitig wurde auch das neue Logo der Marke Sony Ericsson präsentiert. Die Forschung und Entwicklung der Mobiltelefone in Dornach (Aschheim) sowie in North Carolina wurde wegen finanzieller Schwierigkeiten im Zuge des Joint-Venture zum Ende 2003 aufgegeben. Am Standort Dornach wurden etwa 300 Angestellte entlassen.[3] Im Jahr 2004 hat Sony Ericsson den Standort Dornach verlassen.[4]

Am 18. März 2009 bekundete Ericsson Interesse an einem Ausstieg aus dem Joint Venture. Sony erklärte sich zwar bereit, das Joint Venture komplett zu übernehmen und Ericsson herauszukaufen, wollte dies aber aufgrund des letzten Gewinneinbruchs nicht ohne Investitionshilfe einer Bank durchführen. Dies wurde allerdings zwei Tage später, am 20. März 2009, von Ericsson über einen Konzernsprecher dementiert.

Mit der Verbreitung von Smartphones sank der Marktanteil von Sony Ericsson. Dieser betrug 2006 noch 9 % und sank bis 2011 auf 1,7 % ab.[5]

Am 27. Oktober 2011 gaben Sony und Ericsson bekannt, dass Sony nun doch das Unternehmen komplett übernehmen werde und dafür 1,05 Milliarden Euro bezahlen wird. Die Übernahme sollte im Februar 2012 abgeschlossen sein, so wurde in Aussicht gestellt.[6] Teil des Pakets sind auch Lizenzvereinbarungen und einige relevante Patentgruppen. Das Unternehmen plante, ab 2012 nur noch Smartphones herzustellen.[5] Am 15. Februar 2012 schloss Sony die vollständige Übernahme ab. Am 22. Februar 2012 wurde das Unternehmenslogo durch das von Sony ersetzt und die Webseite auf das Design von Sony angepasst. Die Umbenennung in Sony Mobile Communications AB stand jedoch noch aus. Am 29. Februar 2012 wurde die ehemalige Sony Ericsson Mobile Communications in Sony Mobile Communications umbenannt. Der Unternehmenssitz wurde im Zuge der Übernahme nach Lund verlegt. Wie am 4. April 2012 bekannt gegeben worden ist, wird ab dem 16. Mai 2012 Kunimasa Suzuki die Sony Mobile Communications AB als CEO und Präsident vertreten. Der bisherige CEO Bert Nordberg wird ab diesem Zeitpunkt die Position des Vorsitzenden der Sony Mobile Communications übernehmen.[7]

Forschung und Entwicklung werden an Standorten in Schweden, Japan, der Volksrepublik China, den Vereinigten Staaten und Großbritannien betrieben.

Mobiltelefone[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hauptgeschäftszweig von Sony Ericsson war die Herstellung von Mobiltelefonen. Bei Geräten mit erweiterbarem Speicher setzt man im Gegensatz zu Mitbewerbern das Sony-eigene Format Memory Stick ein. Mittlerweile bieten Modelle auch einen Speicherkartenslot für das weit verbreitete Format microSD wie z. B. das Sony Ericsson K850|K850 und das Smartphone Xperia X10.

Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Modellnamen sind nach einem in den meisten Fällen einheitlichen Schema aufgebaut. Dabei bezeichnet

  • ein voranstehender Großbuchstabe die Serie mit einer grundlegenden Geräteeigenschaft
C – Cyber-shot-Modelle (Weiterentwicklung der K-Serie, Fokus auf die Kamerafunktion; früher Outdoor-Modelle)
D – T-Mobile-Modell (Branding)
F – Fun-Modell (Mobiltelefon mit besonderen Spiele-Funktionen)
G – Generation-Web-Modell (Barrenhandy mit Touchscreen)
J – Einsteiger-Modell (reduzierter Funktionsumfang, meist von Drittfirmen produziert)
K – Volumen-Modell (verbesserte Kamera- und Multimediafunktionen)
M – Smartphone-Modell ohne Kamera (Touchscreen, Symbian-Betriebssystem mit UIQ-Oberfläche)
P – Smartphone-Modell mit Kamera (Touchscreen, Symbian-Betriebssystem mit UIQ-Oberfläche)
R – Radio-Modell mit besonderen Radiofunktionen
S – Swivel/Slider-Modell (elegantes Design)
T – Trend-Modell (früher Volumenmodelle)
V – Vodafone-Modell (Branding)
W – Walkman-Modell (verbesserter Musikplayer, bessere Kopfhörer)
X – Xperia-Modell (Smartphone mit Windows Mobile oder Android)
Z – Modell mit Klappmechanismus
  • gefolgt von einer meist dreistelligen Zahl. Bei früheren Modellen kommen zweistellige Zahlen vor, in Einzelfällen auch vierstellige. Einige Mobiltelefone tragen eine einstellige Zahl, wie das Sony Ericsson P1i.
  • ein abschließender Kleinbuchstabe die Vermarktungs- bzw. Einsatzregion
a – Amerika|amerikanischer Kontinent (Süd-, Mittel- und Nordamerika)
c – Volksrepublik China
i – EMEA (Wirtschaftsraum) (Europa, Naher Osten, Afrika)
im – EMEA mit i-mode-Funktionalität
Kombinationen aus Buchstaben sind möglich.
Bei aktuellen Modellen setzt Sony Ericsson auch auf asiatisch klingende Namen (Naite, Yari, Aino, Satio).
Das „i“ im Namen wurde bei den Modellen, die seit dem zweiten Quartal 2008 erschienen sind, gestrichen.

Tablets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Internationale Funkausstellung Berlin (IFA) 2012 am 29. August 2012 hatte Sony angekündigt, dass ab diesem Tag Tablets unter der Marke Sony Mobile vertrieben werden. Das erste und ebenfalls auf der IFA angekündigte Tablet ist das Xperia Tablet S.

Nachhaltigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das GreenHeart-Portfolio umfasst ökologische Innovationen, die zur allgemeinen Umweltverträglichkeit der Mobiltelefone beitragen. Die ersten Geräte der GreenHeart-Serie sind das C901 GreenHeart™ und das Naite. Die gedruckte Gebrauchsanweisung wurde durch eine integrierte elektronische Anleitung ersetzt. Wiederaufbereitete Kunststoffe und ein energieeffizientes Display tragen dazu bei, dass die CO2-Emissionen des Mobiltelefons um 15 Prozent reduziert werden. Bei der Verpackung wird auf Plastik verzichtet; der Akkumulator wird in Papier und das Telefon in einer Stofftasche verpackt. Im Guide to Greener Electronics von Greenpeace[8] erhält Sony Mobile Communications 4,1 von 10 Punkten.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]